Medical care

Was tun bei unvorhergesehenem Medikamentenbedarf im Ausland?

Viele Ärzt:innen können Rezepte per Fax, E-Mail oder elektronisch an Apotheken oder Kliniken im Ausland senden. Eine englischsprachige oder landessprachliche Version ist empfehlenswert.
Manche Länder akzeptieren keine ausländischen Rezepte, insbesondere bei verschreibungspflichtigen oder betäubungsmittelhaltigen Medikamenten. In solchen Fällen braucht man ein lokales Rezept im Aufenthaltsland. Wenn das gleiche Medikament im Reiseland nicht zugelassen oder nicht erhältlich ist, kann Ersatzmedikation nur durch einen lokalen Arzt verschrieben werden. Notfalls kann die Deutsche Botschaft oder das Konsulat helfen.

Dafür kann es hilfreich sein, folgende Unterlagen bereitzuhalten:

  • Medikamentenliste mit Wirkstoffen (nicht Handelsnamen!),
  • landessprachiges Rezept und Übersetzung,
  • Packung / Beipackzettel der bisherigen Medikamente,
  • Krankenversicherungsnachweis.

Tipp: Für Reisen empfiehlt sich ein mehrsprachiger Medikationsplan, ausgestellt von der Hausärztin oder dem Hausarzt. In Apotheken kann man Hilfe bei der Wirkstoffübersetzung erhalten, da Handelsnamen sich von Land zu Land unterscheiden.


Ärzt:innen in Deutschland finden

Auf der Webseite vom Patientenservice kann man nach spezialisierten Ärzt:innen in ganz Deutschland suchen. Ebenso angegeben wird, ob die Praxis barrierefrei ist, d. h. ob man mit dem Rollstuhl oder Gehhilfen in die Praxis kommt, ob es höhenverstellbare Stühle und Liegen gibt, ob Fremdsprachen gesprochen werden, ob es einen Behindertenparkplatz, eine Induktionsschleife, DGS oder Orientierungshilfen für Sehbehinderte gibt. Auf der Website findet man auch Informationen in Deutscher Gebärdensprache und in Leichter Sprache; für die Kontaktaufnahme mit dem ärztlichen Bereitschaftsdienst steht ein Fax-Formular zur Verfügung.


Krisenvorsorge auf Reise

Auch bei guter Planung können auf Reisen unvorhergesehene Situationen oder Notfälle eintreten, insbesondere bei längeren Touren oder Auslandsaufenthalten.
Es ist empfehlenswert, eine Liste mit wichtigen Notfallkontakten zu führen: Sanitätshäuser in der Region, medizinische Hilfsdienste oder Notärzt:innen, Sprachmittlerinnen oder Übersetzerinnen vor Ort (z. B. für Arztbesuche). Auch sollte eine PDF-Datei mit medizinischen Informationen bereitgehalten werden – idealerweise in Deutsch und Englisch (bzw. in der Landessprache des Aufenthaltsorts).

Tipp: Prüfe die Erreichbarkeit der Deutschen Botschaft oder der Konsulate, insbesondere bei Auslandsreisen. Diese können in Notfällen bei Dokumentenverlust, medizinischen Notlagen, Kontaktaufnahme zu Angehörigen oder Versicherungen helfen.


Access Rider

Es kann ratsam sein, einen sogenannten Access Rider mit sich mitzuführen, in dem alle wichtigen Informationen gesammelt sind – so kann man im Ernstfall schnell handeln. Auf der Seite von Diversity Arts Culture findet man einen Leitfaden zum Thema (auch in Leichter Sprache). Auf der Webseite Access Docs for Artists findet man Ressourcen zum Thema Access Dokumente, inklusive Beispielen (ausschließlich auf Englisch).

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